Exakt eine Woche nachdem wir uns in Figeholm gegen die Überfahrt nach Gotland und für die Weiterfahrt nach Stockholm entschieden hatten, sind wir heute in der Hauptstadt Schwedens angekommen. Allerdings nicht mit Luzie, sondern mit dem Bus von Trosa aus.
Trosa ist ein nettes kleines Städtchen etwa 70 Kilometer südlich von Stockholm. Wir haben gestern Abend im Stadthafen angelegt – erneut mit einem für uns neuen Hafenmanöver: Heckankern im Hafenbecken. Wenig überraschend funktioniert das genauso, wie heckankern an Fels, nur dass man die Vorleinen an der Kaimauer befestigen kann. Wir machten einen Abendspaziergang zwischen den schmucken Häusern. Die friedliche Stimmung wurde nur etwas überschattet von der Sorge um das Handy-Paket für Christian, dessen Verbleib sich seit seinem Grenzübertritt mit der deutschen Sendungsnummer nicht mehr nachverfolgen ließ.
Heute Morgen erfuhr Christian durch Anruf bei der schwedischen Post, dass das Paket schon in Stockholm angekommen und in einer Postnord-Filiale abholbereit sei. Nach einem kurzen Besuch in der Touristeninformation in Trosa entschieden wir kurzerhand, das Handy heute per Bus zu holen. Wir packten eilig das Nötigste, bezahlten für Luzie einen weiteren Tag im Stadthafen und eilten zum Bus. Die Busfahrt kam uns geradezu berauschend schnell vor. Segelnd sind wir meistens mit etwa 4 Knoten (7 km/h) unterwegs. In Spitzen schafft Luzie 7 Knoten (13 km/h) und das fühlt sich dann schon sehr schnell an. Beeindruckend, wie rasch die Landschaft am Busfenster vorbeizieht.
Nachdem wir das Paket der Postnord-Filiale entrungen hatten, wendeten wir uns dem unmöglichen Unterfangen zu, Stockholm an einem Nachmittag zu erkunden. Wir fuhren mit der U-Bahn in die Altstadt und ließen uns einfach durch die Straßen treiben, durch enge Gassen, über große Plätze und Brücken, vorbei an prächtigen Bauwerken, bunten Häusern und Parkanlagen. Stockholm ist wunderschön und wurde im Abendlicht immer bezaubernder. Man könnte bestimmt einen tollen Urlaub nur hier verbringen.
Zum Abendessen ergatterten wir einen Tisch im gemütlichen Restaurant „Brinken“ und aßen beide Köttbullar mit Kartoffelbrei, wobei die vegetarische Variante sogar NOCH genialer schmeckte, als die original-fleischige Variante. Zufrieden und erfüllt von den vielen Eindrücken rauschen wir nun im Bus zurück zu Luzie.