Insgesamt waren wir acht Tage an der Ostküste der dänischen Insel. Begonnen hatte unser Aufenthalt in Svaneke, worüber wir ja bereits berichteten (siehe hier). Im Anschluss machten wir uns auf nach Christiansø. Die Etappe war mit etwas mehr als 10 Seemeilen schnell geschafft.
Christiansø, oder Ertholmene, ist ein kleines Archipel nord-östlich von Bornholm und ist damit der östlichste Punkt Dänemarks. Das Archipel besteht aus drei Inseln und weiteren kleinen Felsen. Zwischen den beiden größten Inseln, Christiansø und Frederiksø, liegt ein Naturhafen, welcher bei fast allen Winden ausreichend Schutz bietet. Die beiden Inseln sind auch mit einer kleinen Brücke verbunden, sodass man sie gut zu Fuß erkunden kann, was wir natürlich prompt machten. Laut Wikipedia leben noch etwa 90 Leute auf den Inseln. Es gibt keine Autos und es herrscht eine herrlich entschleunigte Stimmung. Die Festungsanlagen sind wunderbar erhalten und bieten eine einzigartige Kulisse. Die dritte Insel, Græsholm, ist ein für Besucher gesperrtes Vogelschutzgebiet.
Am nächsten Morgen segelten wir zurück nach Bornholm. Unserer nächstes Ziel war der kleine Hafen in Gudhjem, einer der touristischen Hochburgen Bornholms. Nach dem sehr abgeschiedenen Christiansø waren wir zunächst etwas überfahren von den vielen Menschen und der Wuselstimmung.
Als letzte Etappe stand Allinge im Norden Bornholms auf dem Plan. Das Hafenbuch sprach von einem recht kleinen Hafen, in dem jedoch trotzdem bis zu 60 Boote Platz finden können. Als wir nach einem kurzen Schlag in Allinge einfuhren, wirkte der Hafen schon gut gefüllt. Die Päckchen bestanden teilweise bereits aus drei Booten. Wir entschieden uns daher für einen etwas weiter abseits liegenden Platz an der Außenmole. Hier waren wir zwar nicht so gut gegen Wellen geschützt, dafür waren wir unabhängig von anderen Booten. Später am Abend war der Hafen dann wirklich voll. Die Boote lagen kreuz und quer und tatsächlich zählten wir am Ende mehr als 65 Boote. Und es wäre sogar noch mehr Platz gewesen. Ein Grund für das hohe Aufkommen war sicherlich auch das Jazzfestival, welches in der Stadt und im Hafen stattfand.
Ursprünglich war unser Plan, am nächsten Morgen nach Hammershavn aufzubrechen und von dort aus die Festungsanlage Hammershus zu besichtigen. Da aber der Wind in den nächsten Tagen stark abnehmen sollte, entschieden wir uns, die Festung zu Fuß von Allinge aus zu erwandern und dann am nächsten Morgen direkt nach Schweden aufzubrechen. So wanderten wir auch ein wenig durch das Inland, vorbei an reifen Getreidefeldern und Kuhweiden und einem ehemaligen Granitsteinbruch, welcher zu einem Klettergrund umfunktioniert wurde. Hammershus ist eine beeindruckende Festungsanlage, welche sich hoch auf den Klippen an Bornholms Nordwestküste abhebt. Im Besucherzentrum erfährt man einiges über die Geschichte der Festung. Die Anlage ist eigentlich viel zu groß für die Größe der Insel, galt aber als Symbol für die Herrschaft über die südliche Ostsee und war damit ein wichtiger Stützpunkt in der Geschichte. Von den Burgmauern aus sahen wir zum ersten Mal die schwedische Festlandküste.